Jón Hallur Stefánsson: Brandstifter - Rezension Literaturmagazin Lettern.de Jón Hallur Stefánsson: Brandstifter

List Verlag
Übersetzerin: Betty Wahl
broschiert, 396 Seiten
8
,95 €
ISBN: 3-548-60850-7

 

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Jón Hallur Stefánssons neustes Buch ist ein spannendes Psychogramm einer isländischen Kleinstadt im tiefsten Winter, einer Zeit der sehr langen Nächte und kurzen Tage. Valdimar Eggertsson, bekannt aus "Eiskalte Stille" ist wieder dabei.

"Brandstifter" beginnt mit den Gedanken eines scheinbar fanatischen, namenlosen Feuerteufels. Dann wechselt die Perspektive zu Smari Josepsson, Polizeiobermeister von Seydisfjördur, der vor dem ausgebrannten Haus von Kapitän Porsteinn Einarsson steht. Weil es sich um Brandstiftung handelt, wird Valdimar Eggertsson von der Kripo aus Reykjavik als Verstärkung geschickt. Vor einiger Zeit brannte das Pfarrhaus ab und der alte, ungeklärte Fall muss neu aufgerollt werden. Während die Gegend im Schneechaos versinkt, sollen weitere Brände verhindert werden. Was ist das Motiv? Handelt es sich um einen oder mehrere Täter? Valdimar Eggertsson und sein Kollege Smari Josepsson decken in dem Sumpf aus Geheimnissen, Lügen und Affären mehr auf, als ihnen lieb ist.

Die Handlung ist sehr dicht, auf wenige Tage konzentriert und gegen Ende zieht das Tempo deutlich an. Stefánsson legt geschickt verschiedene Fährten und gibt nur wenige versteckte Hinweise bis zur schlüssigen Auflösung.

Die Figuren sind überzeugend gezeichnet, eine Schar sehr unterschiedlicher Persönlichkeiten, ganz ohne Schwarz-Weiß-Malerei. Über ein Personenverzeichnis hätte ich mich gefreut und war froh, mir ein paar Notizen gemacht zu haben.

"Brandstifter" ist ein Buch der leisen Töne, ohne großes Blutvergießen und bleibt bis zum Schluss spannend. Ich bin gespannt auf das nächste Buch des Autors.

© Monika Stache 2009


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