Hilke Rosenboom - Adam und ewig - Rezension Lettern.de

Hilke Rosenboom - Adam und ewig

Piper TB 
204 Seiten 
6,00 € 
ISBN 3-492-26016-0

 

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Turbulent geht es in der Liebesgeschichte von Hilke Rosenboom zu.

Die etwas außergewöhnliche Geschichte beginnt an einem kalten und eisigen Wintermorgen, als Susan wie gewöhnlich mit ihrem Fahrrad in ihre Praxis fährt, in der sie als Kinderärztin ihr Tagewerk verrichtet. Auf eisglatter Straße rutscht sie plötzlich aus und fällt auf die Nase - genau vor Adams Füße. Etwas benommen lässt sie sich von ihm wieder auf die Beine helfen und da der junge Mann charmant ist, verabredet sie sich für den nächsten Abend mit ihm auf einen Kaffee im nahe gelegenen Kaufhaus, um sich zu bedanken.

Susan kommt durch diesen Vorfall natürlich zu spät in ihre Praxis und ist auch ansonsten den ganzen Tag über verändert, starrt Löcher in die Luft und lächelt ohne ersichtlichen Grund, worin ihre Freundinnen Dodo und Lily natürlich die ersten untrügerischen Anzeichen von Verliebt-Sein entdecken. Und nett wie Freundinnen nun einmal sind, rücken sie abends bei der armen Susan an und sie wird erbarmungslos gelöchert, bis sie endlich mit dem Teil der Story herausrückt, dass Adam halt auf der Straße lebt. Ein kurzes betretenes Schweigen macht die Runde, doch die Freundinnen fangen sich schnell wieder und schon prasseln die nächsten guten Ratschläge auf Susan ein.

Der nächste Abend rückt heran und eigentlich ist irgendwie schon klar, da der Treffpunkt nicht genau definiert wurde, dass Adam an einem und Susan an einem anderen Eingang des Kaufhauses wartet. Nach halb angefrorenen Füßen begeben sich beide ins Kaufhaus, jeder auf einem anderen Weg und mit anderem Ziel - und schon nimmt die erste größere Turbulenz ihren Lauf.

Tja, und dann gibt es da auch noch Knut. Knut ist Apotheker und mit Susan schon jahrelang liiert, nur dass Knut gerade für ein Projekt eine längere Weile im Ausland weilt und auch keinerlei Anstalten macht in der nächsten Zeit wieder in den heimatlichen Gefilden zu erscheinen; er schreibt brav und artig Kärtchen und ruft auch oft an, hat aber einen - mehr oder weniger - Verbündeten, der während seiner Abwesenheit ein Auge auf Susan hat - wie man das auch nennen mag...

Adam wohnt, eigentlich muss man sagen haust, mit Tom und Jule - die sie liebevoll 'Prinzessin' nennen - in einem Keller eines Abrisshauses und haben es sich dort gemütlich gemacht für die kalte Jahreszeit. Die drei kommen gut miteinander aus, auch wenn jeder seine eigenen Ansichten und Einstellungen hat. Als Adam plötzlich daran interessiert ist sich zu rasieren und bei Tom anfragt, ob er Haar-Schneiden kann, kommt er natürlich etwas in Erklärungsverlegenheiten, wie Susan zuvor bei ihren Freundinnen...

Hilke Rosenboom hat ihre kurze Liebesgeschichte spritzig und spannend geschrieben, mit dem beobachtenden Blick für Details. Das Gefühl der Rebellion, das wohl in jedem von uns steckt, und das manchmal quälende Gefühl der Verantwortung und der eigenen Grenzen beschreibt sie gekonnt. Die verschiedenen Facetten der Charaktere in ihren extremen Lebensformen kommen einem bekannt vor.

Auch geht das Buch turbulent durch einige Bereiche des Lebens und lässt an keiner Stelle Langeweile aufkommen - auch nicht im erotischen Sinne; immer ist man gespannt, was als Nächstes kommt und wie die Geschichte wohl ausgeht. Ein Lesevergnügen; genau das Richtige für die kommende Herbstsaison.

© Gabriele Thlon

Leseprobe: Adam und ewig


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