John Moore - Blödprinz Charlie John Moore - Blödprinz Charlie

Piper Verlag
Übersetzerin: Birgit Reß-Bohusch
broschiert
, 364 Seiten
8
,95 €
ISBN: 3-492-26619-3

 

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Eigentlich wollte Charlie ein ganz normales Leben abseits des Regierens führen. Der Maschinenbaustudent ist halt eher der einfache Typ vom Lande als ein König. Leider sieht das Schicksal das vollkommen anders, und so muss er, nachdem sein Vater, der König von Damask, einem Mordanschlag zum Opfer gefallen ist, die Staatsgeschäfte übernehmen. Armer Charlie...
Doch Rettung naht in Form seiner beiden intriganten Onkel, die Charlie den Vorschlag unterbreiten, dass er das Volk tyrannisiert, es zum Aufstand kommt, der Nachbarstaat Noile das von Dürre heimgesuchten Damask annektieren, damit das Volk genug Essen und Lebensqualität bekommt.
Im Gegenzug bekommt Charlie die Aussicht, dass er als reicher Mann im Exil sein restliches Leben in Saus und Braus verbringen kann.
Klingt für einen 20jährigen auch gar nicht mal schlecht. Und so willigt er ein. Aber leider, leider, leider...
Was am Anfang wunderbar funktioniert, entpuppt sich alsbald mit einigen Schwierigkeiten bestückt. So erscheint sein toter Vater als Geist, der ihn ständig warnt, Charlie verliebt sich in zwei Frauen. Plötzlich sind alle hinter der MWW, der magischen Wunderwaffe hinterher, die denjenigen, der sie besitzt, in die absolute Machtposition bringt.
Zu allem Überfluss schafft Charlie sich jede Menge Feinde - jedoch nicht dadurch, das er als Despot das Volk ausbeutet, sondern dadurch, dass er korrupte Beamte einkerkern lässt, sich mit Adeligen anlegt, die die Korruption befürworten und dafür sorgt, dass man den Armen nicht das letzte Hemd nimmt.
Natürlich gibt es auch einige Intrigen, will doch jeder versuchen, den anderen über den Tisch zu ziehen. Charlie ist mittendrin und erlebt diverse faustdicke Überraschungen...

Fazit: Wer von dem Titel nun einen vertrottelten Typen a la „Dumm und dümmer“ erwartet, der wird schwer enttäuscht werden; zwar ist Charlie, der Schlimme (wie er auch genannt wird), etwas naiv, aber als einen vollkommenen Blödmann kann man ihn wahrlich nicht bezeichnen.
Die Geschichte ist niedlich, die Charaktere gut gezeichnet. Nur der Humor ist meiner bescheidenen Meinung nach ein wenig verkrampft. Manches finde ich auch ein wenig deplaziert (zum Beispiel die Idee mit den Coffeeshops).
Die überraschenden Wendungen wiegen das Ganze ein wenig auf, so dass man sagen kann: Man kann es lesen, aber in Sachen Humor sollte man nicht ein Feuerwerk erwarten, eher ein paar Fünkchen...

© Michael Vogl 2007


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