H. P. Lovecraft - Der Fall Charles Dexter Ward - Rezension Lettern.de H. P. Lovecraft - Der Fall Charles Dexter Ward

Suhrkamp Verlag
Hardcover, 226 Seiten
7
,50 €
ISBN: 3-518-38282-9
Hörbuch: 3-785-73550-2

 

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Die Geschichte von Charles Dexter Ward wurde 1943 erstmals im Original veröffentlicht. Sie handelt von schwarzer Magie, Seelenwanderung, Alchemie und der Anwesenheit des Bösen in der Welt. Trotz seiner weitschweifigen Art bleibt Lovecraft dabei aber leider an vielen Stellen schwammig und unkonkret. Mysteriöse Sachen werden eher angedeutet als angesprochen. Wirkliches Grauen, greifbarer Horror kommen so nicht auf. Was phantastisch sein soll, spricht die Phantasie (zumindest meine) nicht ernsthaft an. Wie funktioniert die Alchemie? Wie springt ein menschlicher Geist auf einen anderen Körper über? Wie kann es ein menschlicher Körper schaffen, seinen eigenen Tod zu überleben? Ich habe auch nach der Lektüre des Textes keine Ahnung...

Horrorgeschichten bieten den Autoren die Möglichkeit, ihrer Phantasie freien Lauf zu lassen. Man braucht sich keine Gedanken darüber zu machen, wie realistisch die Handlung ist. Orte, Personen/Lebewesen und Handlungen können frei erfunden werden - selbst Ort und Zeit können beliebig gewählt werden. Dieses Element fehlt hier. Die Handlung ist in Neuengland angesiedelt; die Handlung hat eher den Charakter der Beschreibung von realen Ereignissen. Selbst konkrete Jahresangaben gibt es. Es kommen aber auch noch andere Sachen hinzu. Es fehlen anschauliche Beschreibungen von Orten, Personen und Handlungen. Lovecraft ergeht sich lieber in Andeutungen und in wenig konkreten Formulierungen, was dann die eigentliche phantastische Handlung anbelangt. Was Ward entdeckte, bleibt so leider ungewiss. So fehlt mir als Leser doch ein wenig der Zugang zu dem Horror, der hier beschrieben werden soll.

© Andreas Rüdig 2007


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