Donna Leon - Beweise, dass es böse ist - Rezension Literaturmagazin Lettern.de Donna Leon:  Beweise, dass es böse ist
Kommisar Brunetties dreizehnter Fall

Diogenes Verlag
Taschenbuch
, 336 Seiten
9
,90 €
ISBN: 3-257-23581-X

 

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"Als die ebenso reiche wie ruppige Maria Garzia Battestini brutal ermordet in ihrer Wohnung aufgefunden wird, gibt es keine Freunde, keine Familie, die um sie trauert. Schnell fällt der Verdacht auf die Haushälterin, die untergetaucht ist. Als jene nach Rumänien zurückkehren will, wird sie aufgegriffen und gerät bei der Flucht unter den Zug. Sie hatte eine große Summe Geld bei sich sowie gefälschte Papiere - und damit ist der Fall für Tenente Scarpa erledigt, der Brunetti während dessen Urlaub vertritt. Auch der Vorgesetzte Patta ist erfreut, dass der Fall so schnell zu den Akten wandert. Nicht so Brunetti. Aus Irland zurückgekehrt, sucht er unbeirrt nach dem wahren Schuldigen," berichtet die Inhaltsangabe.

Habsucht und Neid, Wollust und Müßiggang - sie gehören zu den menschlichen Lastern. Die sieben Todsünden der katholischen Kirche behandelt der vorliegende Krimi der amerikanischen Kriminalautorin Donna Leon. Entgegen den sonstigen Gepflogenheiten steht hier nicht so sehr Commissario Brunettis Familie, sondern eher die Arbeit und das Verhältnis zu den eigenen Kollegen im Vordergrund. Wie sieht das ideal Betriebsklima aus? Wo beginnt die Schnüffelei, wo hört die legale Informationsbeschaffung auf? Solche Themen werden hier - teilweise ganz offen - angesprochen.

Leon ist Jahrgang 1942. Sie lebt und arbeitet seit 1981 in Venedig, gehört also zu den intimen Kennern der Lagunenstadt. Die Liebe zu der Stadt, aber auch die Kenntnisse der menschlichen und sozialen Zusammenhänge, schlagen sich in einem ansprechenden Schreibstil nieder. Sollte es um Missstände gehen, werden sie so dezent angesprochen, dass sie fast schon wie selbstverständliche - und vor allem vertraute - Bestandteile des täglichen Lebens erscheinen. Das Buch ist so spannend geschrieben, dass man es durchaus schaffen kann, den Krimi in nur wenigen Tagen komplett zu lesen.

© Andreas Rüdig 2008


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