Rezension Lettern.de: Jean-Christophe Grange - Das schwarze Blut Jean-Christophe Grangé - Das schwarze Blut

Ehrenwirth Verlag
Übersetzung:
Barbara Schaden
Hardcover, 544 Seiten
19
,90 €
ISBN: 3-431-03676-7
Hörbuch: 3-785-73126-4

 

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Seit seine Freundin Sophie auf bestialische Art und Weise ermordet wurde, lebt der Journalist Marc Dupeyrat nur noch für seine Arbeit. Als Sensationsreporter der übelsten Sorte ist er vordergründig immer auf der Suche nach Storys mit dem ganz besonderen Thrill. Hintergründig beschäftigt ihn die Frage nach dem Wesen des Bösen. Eines Tages wird ihm angeboten, über den ehemals berühmten Tiefseetaucher Jacques Reverdi zu berichten, der als Serienmörder in einem malaysischen Gefängnis auf sein Todesurteil wartet. Schnell muss er feststellen, dass er nicht an den überaus intelligenten Reverdi herankommt.

So erfindet Dupeyrat „Elisabeth“, eine junge Frau, die versucht, mit dem Mörder in Briefkontakt zu treten. Um seiner Elisabeth ein Gesicht zu geben, stiehlt Dupreyat sogar ein Foto des jungen Models Khadidscha. Reverdi erkennt in Elisabeths Briefen eine Seelenverwandtheit und lässt Elisabeth/Dupeyrat auf einer gefährliche Reise quer durch Südostasien seiner blutigen Spur folgen. Nach und nach erkennt Dupeyrat das Tötungsmuster des Serienmörders und nähert sich den Gründen für Reverdis Wahn. Aber Dupeyrat ausgeklügelter Plan hat unerwartete Folgen. Die Katze wird zur Maus, denn Reverdi durchschaut Dupeyrats Lügenspiel – und während der Journalist in Paris an seinem Bestseller über den Serienmörder schreibt, sieht Reverdi in Kuala Lumpur keineswegs dem Tod in die Augen, sondern schafft es, aus dem Gefängnis zu fliehen ...

Kaltblütig, brutal, satanisch, subtil, intelligent, erschreckend, spannend, detailversessen, grausam – das sind nur ein paar Adjektive, die auf diesen neuen Thriller von Jean-Christophe Grangé zutreffen. Dieser Krimiautor ist ein Meister der Hochspannung, des Gänsehautromans, einer Literatur, die sich ganz sicher nicht für sensible Gemüter eignet. Aber er ist auch ein Meister des Plots und der Protagonistenschilderung: Seine Helden bzw. Antihelden sind stets psychologisch durchkomponiert; selbst in ihrem Wahn erscheinen sie glaubwürdig, weil Grangé ihnen ein rundum stimmiges Gesicht zu geben vermag. Auch wenn Dupeyrat und Reverdi eine gewisse Ähnlichkeiten mit Hannibal Lecter und Clarisse Starling aufweisen, ist ihre Geschichte noch spannender und das innere Band zwischen den beiden ist ungleich dichter geknüpft.

Das erschreckende Finale sucht seinesgleichen – und die Lösung lag gewiss nicht auf der Hand...

© Heide John 2006


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