Karen Evennett - Genuss ohne Reue

Oesch Verlag 
140 Seiten, geb.
12,90 € 
ISBN 3-0350-3002-2

 

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Knoblauch, geliebt und gehasst, gesund und köstlich, medizinisch wie kulinarisch wertvoll, schützendes Allheilmittel - auch gegen Ungeziefer und Vampire - und eine ururalte Pflanze.

Mittlerweile ist die Knolle wieder in unsere Küchen eingezogen, aber nur zum Wochenende oder im Urlaub. Sind wir im Urlaub im Süden, essen wir viel Knoblauch. Unter der Woche bei der Arbeit verzichten wir leider viel zu oft darauf, weil am nächsten Tag offizielle Meetings oder Konferenzen anstehen oder man es den Kollegen nicht zumuten möchte, still vor sich hinzudünsten.

Wie es mit der ernährungsbedingten Gesundheit in einem Industriestaat aussieht, wissen wir alle selber: zu wenig Bewegung, zu viel Stress, zu viel Zigaretten, zu viel Alkohol, zu viel ungesundes Fett, zu viel Fertigprodukte. Über die Gesundheit beeinträchtigenden Folgeerscheinungen, von denen wir ständig hören, sehen oder lesen, wenn es uns selber nicht schon längst mit Dauerschäden erwischt hat, brauchen wir uns auch nicht zu unterhalten. Die größten Zivilisationskrankheiten sind Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes und Krebs, allgemein bekannt.

Die britische Autorin Karen Evennett ist dem Knoblauch sowohl geschichtlich als auch medizinisch auf die 'Knolle' gerückt und hat mit diesem Büchlein eine schöne Kombination gefunden: ein bisschen Medizin, ein bisschen Heilkunde und jede Menge Rezepte rund um das gesunde Zwiebelgewächs. Knoblauch kann den Cholesterinspiegel in die Waage bringen, dass weniger Medikamente benötig werden, fördert die Durchblutung und soll auch die Bauchspeicheldrüse wieder zur Insulinproduktion anregen, wenn sie noch nicht ganz versagt oder ihr die Arbeit vereinfachen. Auch zur Insektenabwehr oder zur -stichbehandlung eignet sich die Knolle vorzüglich, wie auch die Zwiebel, und selbst bei Pilzinfektionen hilft Knoblauch.

Das Interessante an diesem Buch sind natürlich die Rezepte, die sie mit ihrem Mann, der als Koch in verschiedenen Londoner Spitzenrestaurants gearbeitet hat, zusammengestellt hat: Suppen und Knoblauch, viel Vegetarisches und Knoblauch, viel gesunde Beilagen und Knoblauch, viel Kräuter und Knoblauch, Fisch und Lamm mit Knoblauch kommen auch nicht zu kurz, meistens geringe Zubereitungszeiten - und gar nicht Britisch. Irgendwie hat es sich ja in den Köpfen festgesetzt, dass Briten nicht Kochen können. Es sieht nicht so aus als wenn das stimmt - zumindest in diesem Buch nicht.

Einige einfallsreiche Kreationen sind enthalten, wovon ich hier nur ein Rezept erwähnen möchte, da es mir besonders aufgefallen ist. Es tanzt aus der Reihe und hat mir erst einmal ein Stirnrunzeln beschert: Knoblauch mit Mandeln kombiniert als kalte Suppe, aber dann musste ich an 'Erdbeeren mit grünem Pfeffer' denken, was den selben Effekt bei mir damals auslöste. Bevor ich es einmal gegessen hatte, konnte ich mir dieses Gericht geschmacklich nicht vorstellen. Ich werde das Rezept auf jeden Fall ausprobieren.

© Gabriele Thlon 2003


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