Horst Eckert - Die Zwillingsfalle - Rezension Lettern.de Horst Eckert - Die Zwillingsfalle

Grafit Verlag
Taschenbuch
, 352 Seiten
9
,90 €
ISBN: 3-894-25238-3

 

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In der Sauna eines Fitnesscenters geschieht ein sechsfacher Mord. Er bringt nicht nur die ehrgeizige und umstrittene Sokoleiterin Ela Bach ins Schwitzen. Leo Köster, ein strafversetzter SEK-"Rambo", entdeckt die Tat. Kommissar Martin Zanders Partner ist unter den Opfern. Beide verfolgen ihre eigenen Interessen, als sie den Hintergründen nachgehen.

Horst Eckert wurde am 7. Mai 1959 in Weiden/Oberpfalz geboren. Er studierte Politische Wissenschaften in Erlangen und Berlin. Seit 1987 lebt er in Düsseldorf. Er arbeitet als Fernsehjournalist. 1995 erschien sein erster Kriminalroman: "Annas Erbe". Eckerts drittes Buch "Aufgeputscht" wurde mit dem renommierten Krimipreis "Marlowe" der "Raymond Chandler Gesellschaft" für den besten deutschsprachigen Kriminalroman des Jahres 1997 ausgezeichnet.

"Die Themen liegen auf der Straße" behaupten die Journalisten. Sie können aus dem prallen Leben erzählen. Aus dem Vollen schöpfen kann hier auch Eckert. Trotz seiner 350 Seiten ist der Roman gut zu lesen. Er liefert ein Grundmaß an Spannung, das den Leser zu dem Buch greifen lässt, um weiter zu lesen. Dennoch bleiben Zweifel. Inhaltlich ist der Roman zu überfrachtet. Karriere- und Machtdenken bei der Polizei, Rauschgiftsucht und Hehlerei bei den Strafverfolgungsbehörden, Inzest, Familienstreitigkeiten, Liebe, Krankheit und Tod machen weite Teile der Handlung aus.

Der Roman stammt aus dem Jahre 2000. Er stammt damit aus der Zeit, als Mannesmann als Unternehmen von Vodafone übernommen wurde. Selbst dieses durchaus reale Wirtschaftsereignis wird - natürlich mit anderem Namen - in die Handlung miteinbezogen. Dieses Konglomerat aus verschiedenen Handlungssträngen hinterlässt einen faden Beigeschmack. Erzählt der Autor hier einen realen Krimi, der aus rechtlichen Gründen andere Namen enthält? Warum fehlt der Plot, in dem die Handlung zusammengefasst, der Täter überführt und gefasst und seine Handlungen erklärt werden? Hier sollten sich Eckert mehr an den Klassikern orientieren. Insbesondere das Ende wirkt für Krimiliebhaber nicht unbedingt rund. Hinzu kommt: Es fehlt ein versöhnlicher Teil, in dem die Probleme ein möglichst gutes Ende gefunden haben. In der vorliegenden Form wirkt der Roman nicht unbedingt fertig.

Das Fazit: Der Roman bietet nur eingeschränkt gute Unterhaltung.

© Andreas Rüdig 2008


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