Frank Bresching: Der Ruf der Eule - Rezension Literaturmagazin Lettern.de Frank Bresching: Der Ruf der Eule

Bookspot Verlag
Hardcover, 244 Seiten
9
,95 €
ISBN: 3-937-35717-3

 

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Der sechszehnjährige Alexander Freisig nimmt an einem Schüleraustausch teil und reist nach Cambridge, England. Zunächst genießt er den Aufenthalt im Haus seiner Gastgeber, der Familie Taylor. Aber als Alex erfährt, dass der Familienvater unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen ist, und die alte Nachbarin ihn vor Kathryn Taylor und ihren Kindern warnt, ahnt er allmählich, dass sein Besuch in diesem Haus kein Zufall ist. Er beginn, zu recherchieren. Schon bald kommt er einem schrecklichen Geheimnis auf die Spur," berichtet die Inhaltsangabe.

Das Sterben und die Kryonik (Einfrieren von gerade Gestorbenen und Wiederbelebung nach Wunsch), erste zarte Liebe und unerfüllte Sehnsüchte, intaktes Familienleben und Respekt vor den Großeltern - dies sind die Themen, die in diesem Roman, der als Thriller angekündigt ist, angesprochen werden. Vordergründig ist der Roman flott geschrieben und gut lesbar. Wirklich überzeugen - nun ja, was soll ich sagen? Es bleiben einfach zu viele Fragen offen. Woher kommen die sehr guten, fast schon überdurchschnittlichen Sprachkenntnisse des deutschen Austauschschülers? Wo sind die Freunde in der Not? Woher kommt das ganze Geld, das Alex in der Geschichte ausgibt? Wieso wird ein Austauschschüler in die Geschichte verwickelt? Dies sind nur die offensichtlichsten Fragen, die mir auffallen. Auch das Ende hätte spannender, dramatischer und eindringlicher gestaltet werden können.

Das Thema Kryonik ist für mich da schon interessanter. Es erzeugt ein wohliges Kribbeln auf dem Rücken. Wie geht man moralisch damit um? Möchte ich überhaupt unsterblich sein und/oder dabei Zeitreisen erleben? Was ist technisch möglich? Wie gehe ich mit meiner eigenen Sterblichkeit um? Bresching nähert sich ziemlich undifferenziert dieser Thematik. Die medizinisch-technologische Seite wird völlig ausgeblendet. Wer die Medizin-Thriller des amerikanischen Autors Robin Cook kennt, hat natürlich eine Vergleichsmöglichkeit und weiß, wie man eine solche Thematik auch umfangreich, detailliert und kenntnisreich vorstellen kann.

© Andreas Rüdig 2009


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