Robert Asprin: Ein Dämon wollte Hochzeit machen Robert Asprin - Ein Dämon wollte Hochzeit machen

Lübbe Verlag
Übersetzer: Ralph Tegtmeier
Taschenbuch, 238 Seiten
7,95 € 
ISBN 3-404-20512-
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Lange, sehr lange, mussten die Fans der Dämonenreihe auf das neueste Abenteuer des Meistermagiers Skeeve warten.

Nachdem Asprin jedoch seine knapp 2,5 Jahre andauernde Schreibhemmung überwunden hat, knüpft er mit Ein Dämon wollte Hochzeit machen unmittelbar an dessen Vorgänger Ein Dämon auf Achse an. Mit dem Ende dieses Romans soll dieser Bericht auch beginnen.

Skeeve, der Magier, wird von Königin Schierlingsfleck vor die Wahl gestellt, sie entweder zu heiraten oder sie dankt ab und bestimmt Skeeve zu ihrem Nachfolger. Eine Situation, die unseren Helden in arge Bedrängnis führt, will er doch weder das eine noch die Alternative. Obwohl: so ganz abgeneigt ist Skeeve der Ehe gegenüber nicht. Die Frage ist nur: mit welcher Frau bloß?

Diese Entscheidung wird Skeeve jedoch immer vom Schicksal abgenommen, kaum dass er eine Frau kennen lernt. Es kommen Regungen wie Eifersucht, Misstrauen, Gier, Prestigedenken etc. dazwischen, die eine näher bringende Beziehung schon im Keim ersticken. Egal ob er sich an eines seiner früheren Leben erinnert oder sich zu einem Blind-Date verabredet (mit einer Vampirin, übrigens); egal ob in einem Wirtshaus oder in seinem näheren Umfeld, immer wieder bleibt sein Herz ein einsames Herz und die Ratschläge seiner Freunde sorgen dafür, dass die Waagschale das Für und Wider des Heiratens immer ungenauer werden lässt, die Entscheidung immer schwieriger zu fällen ist. Zum Schluss entscheidet er sich doch und erlebt eine Überraschung.

Doch noch zwei weitere Themen durchziehen diesen Roman. Eines davon wird nur spartanisch eingebaut: Gliep, Skeeves Drache, verhält sich neuerdings merkwürdig, und unser Meistermagier setzt einiges daran, die Ursache für sein Verhalten herauszubekommen. Es wird nicht all zu intensiv darauf eingegangen. Zwar werden hie und da ein paar Brocken eingestreut, eine wirkliche Lösung bietet sich aber nicht.

Wofür Asprin jedoch Pluspunkte ohne Ende sammelt, ist der sehr gut geschriebene Part zum Thema Alkohol als Einstiegsdroge. Ohne Mahnfinger, Spott und Vorurteil, und dennoch mit leisem und feinem Humor beschreibt der Autor, dass man diese Sucht nicht mitbekommt und immer weiter dem Hochprozentigen verfällt.

Fazit:

Obwohl das Buch mit sehr viel Humor geschrieben wurde und man an nicht wenigen Stellen wirklich lauthals loslachen kann, ist das Ganze nur eine geschickt verknüpfte Aneinanderreihung von Szenen, die nicht wirklich einen roten Faden vorweisen.
Ab und an finden sich Ratschläge, die das Pro und das Kontra einer Beziehung aufzeigen. Auch das Ende des Buches enttäuscht: Gließ, der Drache, stirbt, und keiner weiß warum.

Ich möchte das Buch nur eingeschränkt empfehlen. Wer gerne lacht, kann es ruhigen Gewissens kaufen, sollte aber keine allzu hohen Erwartungen an eine interessante, gute Story stellen, auch wenn es diesmal die Frauen sind, die ihr Fett abbekommen (sozusagen als "Rache" gegenüber den "männerfeindlichen" Romanen von Hera Lind und Co.)

Mit Ein Dämon wollte Hochzeit machen ist Asprin keine ernsthafte Konkurrenz für Pratchett, Friesner und Konsorte.

© Michael Vogl 2002


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