Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann

Auszug aus Hoffmanns Werken


Die Serapionsbrüder

1819 bis 1821 erschienen Hoffmanns Bände Die Serapionsbrüder. In diesen Bänden versammelte Hoffmann die Mehrzahl seiner bislang nur verstreut erschienenen kleineren Werke. In insgesamt acht Abschnitten fasst Hoffmann  drei oder vier Erzählungen zusammen, diese entsprechen acht wöchentlichen Sitzungen der Freundesrunde. Darin enthalten sind unter anderem das Märchen Der goldene Topf, Ritter Gluck und die Die Bergwerke zu Falun.


Die Elixiere des Teufels (1814 - 1815 Phantasiestück Callot's Manier)

Kurzinhalt

Nachgelassene Papiere des Bruders Medardus, eines Kapuziners. Das Stück beginnt im Garten des Kapuzinerklosters, wo Papiere gefunden werden, die eigentlich verbrannt sein müssten. Die Jahre der Kindheit im Kloster, die Verlockung durch den Satan, religiöse Schwärmerei, fleischliche Begierden, das Verbot, nicht vom Teufelselixier zu trinken, der Trank aus der Flasche, ein Fluchtplan und eine Dienstreise nach Rom bestimmen die verwirrende Handlung.

Medardus ermordet Hermogens und flieht. Mit anderen Personen gerät er während seiner Flucht in unheimliche Verbindungen. Über viele Irrwege und Krankheit kehrt er ins Kloster zurück.


Der goldene Topf (1814 Phantasiestück Callot's Manier)

Der Dichter lässt die Leser ebenso real an der phantasielosen Philisterwelt des Konrektors Paulmann und des Registrators Heerbrand teilnehmen wie an der Familie des Archivarius Lindhorst und den Erlebnissen des Studenten Anselmus, der wie Lindhorst, in beiden Bereichen der phantastische und realistische Welt zu leben vermag. Anselmus muss als Märchenheld einige Abenteuer bestehen. Er wird von Paulmanns Tochter Veronika begehrt, und er wird von den geheimnisvollen Mächten des Archivarius und des Apfelweibes umkämpft. Das Apfelweib sperrt ihn vorübergehend in eine Flasche. Sie will Anselmus Liebe zur schönen Schlange Serpentina verhindern. Amselmus muss erst das böse Prinzip besiegen, um am Ende mit seiner Serpentina nach Atlanta zu gehen.


Nussknacker und Mausekönig (Phantasiestück Callot's Manier)

Die Kinder des Medizinalrates Stahlbaum bekommen zum Weihnachtsfest einen Nussknacker geschenkt. In dieser Nacht erscheint zum ersten Mal der kleinen Marien der siebenköpfige Mausekönig. Es beginnt ein Kampf zwischen Spielzeug und Mäusearmee. Marien stellt sich schützend vor ihren Nussknacker und erkennt in dem feindlichen Prinzip ihren Paten Droßelmeier. Erst später wird ihr klar, dass der Pate der Onkel des Nussknackers ist. Nussknacker und Mausekönig liefern sich einen erbitterten Kampf im Kinderzimmer. Dabei wird der Mausekönig besiegt und stirbt. Der Nussknacker, ein verwunschener Prinz, wird durch die Liebe Mariens entzaubert. Marien und ihr Prinz gehen zusammen ins Reich der durchsichtigen Marzipanschlösser.


Lebensansichten des Katers Murr (1818 - 1821 Phantasiestück Callot's Manier)

Die Anordnung des Werkes erscheint so, als sei bei der Biographieschreibung des Kater Murr die Makulaturblätter des Kapellmeisters Kreisler dazwischen geraten, die beim Druck versehentlich mit eingefügt wurden.

Gefühle des Daseins und Monate der Jugend, Erinnerungen des Katers, dazwischen ein Makulaturblatt des Kapellmeisters, der Murrtext setzt dann exakt an seinem Abbruch wieder an. Man lernt den Murrtext inhaltlich geschlossen kennen, während man die Biographie des Kreislers nur abgebrochen und unvollständig kennen lernt.

In Murrs Biografie erscheinen: seine geliebte Miesmies und der Kater Muzius sowie die Hunde Ponto und Skaramuz, ein Katerduell und die Beerdigung von Miesmies, der vertraute Meister Abraham, der in Murrs und Kreislers Welt Zuhause ist. Auch die Übersiedlung des Kater Murr zu Kapellmeister Johannes Kreisler wird ausführlich geschildert, da der Kater dort Bildung erhalten soll.

In der höfischen Welt des Kapellmeisters begegnen sich außerdem die intrigante Rätin Benzon und deren Tochter Julia. Zusammen mit einigen anderen Personen entsteht ein Verwirrspiel.


Der Sandmann (1815 Nachtstücke Phantasiestück Callot's Manier)

Die Geschichte vom Studenten Nathanael, dessen Begegnung mit dem Wetterglashändler Coppola traumatische Kindheitserinnerungen an den gefürchteten Advokaten Coppelius weckt, dem er die Schuld an dem Tod seines Vaters gibt. Für Nathanael ist Coppelius, mit Kinderaugen gesehen "der Sandmann", der ihn und seine Braut Clara zerstören will. Clara weist diese Annahme Nathanael als Einbildung ab. Ein Perspektiv, das Nathanael dem Wetterglashändler abkauft, führt ihn zu einer grotesken Verkennung der Wirklichkeit. Der Automat Olympia erscheint ihm als beseeltes Wesen, Clara hingegen als Holzpüppchen. Auf die Entdeckung hin, dass Olympia nur ein Automat ist, verfällt Nathanael dem Wahnsinn.

© Kathie Meier


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